Wir hatten am Anfang viele offene Fragen, die wir in Telefonaten mit anderen Drillingseltern versuchten für uns zu klären. Die Erfahrungen anderer Drillingseltern war uns sehr wichtig und die Gespräche sehr hilfreich, aber in den meisten Fragen muß man für sich selber herausfinden, was für einen zutrifft oder nicht. Die nächsten Absätze beschreiben diese Fragen und unsere Lösungen, vielleicht helfen sie ja anderen (werdenden) Drillingseltern weiter.

Bei der Wahl des Kinderwagen hat man im Großen und Ganzen eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Den Urban-Jungle-Buggy von One-Tree-Hill oder der Trio-Lift von Christiane Wegner. Natürlich kann man sich auch für einen Einzel- und einen Zwillingswagen entscheiden, dann ist die Auswahl etwas größer. Alle Varianten haben meiner Meinung nach ihre Vor- und Nachteile.  Die Auswahl an Drillingsbuggies oder sogar -jogger ist etwas größer.

Urban-Jungle-Buggy
Der Urban-Jungle ist eigentlich ein Buggy, der mit zusätzlichen Baby-Wannen zum Kinderwagen umgebaut werden kann. Die Kinder liegen, bzw. sitzen nebeneinander, dadurch hat der Wagen eine ziemliche Breite (106 cm). Ein großes Plus des Urban-Jungle sind seine lenkbaren Fronträder, dadurch läßt sich der Wagen superleicht lenken, man kann ihn wirklich einhändig fahren. Als Buggy ist der Urban-Jungle super schnell und leicht zusammenzuklappen, mit den Babywannen ist das ein wenig aufwändiger. Der Urban-Jungle kann bis zum Schluß der Kinderwagen- bzw. Buggy-Zeit, also ca. 4 Jahre, verwendet werden.
Der Urban-Jungle kostet ca. 1.200,- €, die Babywannen (eine Einzel- und eine Doppelwanne) kosten ca. 440,- €.

Trio-Lift
Der Trio-Lift basiert auf einem Grundwagen, der mit Hilfe eines "Lift"-Systems zu einem Drillingswagen ausgebaut werden kann. Beim Trio-Lift sind immer zwei Kinder nebeneinander und eins gegenüber angeordnet. Dadurch ist der Wagen nicht ganz so breit, aber wesentlich länger. Das Auf- und Abbauen des Trio-Lift fanden wir sehr kompliziert, aber mit etwas Übung gehts wahrscheinlich schneller. Der Trio-Lift kann als Liegewagen und später als Sportwagen verwendet werden, also ca. 2 Jahre.
Der Trio-Lift kostet ca. 1.100,- €, die Tragentaschen ca. 340,- €

Einzel- und Doppelwagen
Diese Variante ist wahrscheinlich billiger als die Drillingswagen und die Auswahl ist definitiv größer. Allerdings bedeutet dies, daß man immer zu zweit unterwegs sein muß. Dies sollte man auf keinen Fall außer acht lassen. Mit einem Drillingswagen kann man auch mal die Oma spazieren schicken und sich selbst ein wenig ausruhen.

Unsere Wahl:

Der Kinderwagen

Wir haben uns für den Urban-Jungle entschieden. Wir fanden es schön alle drei Kinder nebeneinander zu haben und sie gleichzeitig sehen zu können. Ebenso sind die lenkbaren Fronträder ein großes Plus. Die Breite des Urban-Jungle ist natürlich ein Nachteil, aber war bisher noch nirgends ein wirkliches Hindernis. Im Supermarkt bekommt man natürlich Probleme mit dem Wagen, aber ich war bisher noch nicht mit den Kindern einkaufen und werde sie auch erst mitnehmen, wenn sie laufen können. Desweiteren kann man den Urban-Jungle bis zum Schluß verwenden und braucht später nicht doch noch einen Buggy oder Jogger zu kaufen.
Zusätzlich zu dem Urban-Jungle haben wir noch einen Einzel- und einen Zwillingswagen, die wir sehr günstig, also umsonst, bekommen haben. Dies hat den Vorteil, daß man wenn man nur mit einem oder zwei Kindern unterwegs ist, nicht den Drillingswagen nehmen muß.

Wann soll man den Drillingswagen kaufen?
Wir haben den Wagen erst nach der Geburt der Drillinge gekauft. Eine Drillingsschwangerschaft ist eine Risikoschwangerschaft und auch wenn man es nicht gerne hört, es kann doch auch mal was schiefgehen. Wir haben uns in den Geschäften erkundigt, ob der Urban-Jungle vorrätig ist, was leider nur bei sehr wenigen der Fall ist. Und nur sehr wenige Geschäfte haben überhaupt Drillingswagen im Angebot. Die Lieferzeiten sind leider sehr lang (8-10 Wochen). Bei einigen Geschäften kann man sich den Wagen "zurücklegen" lassen, aber viele machen das nicht, da sie den Wagen nur schlecht weiterverkaufen. Wir haben den Wagen dann im TwinShop in Landsberg gekauft. Die haben immer ein paar Urban-Jungles auf Lager.
 

Das Schaffar-Mobil

Wir haben sehr lange überlegt, welches Auto wir fahren wollen. Von anderen Drillingseltern haben wir die unterschiedlichsten Varianten gehört. Eine Familie hatte z.B. zwei mittelgroße Autos und mußte dann auch immer mit zwei Autos fahren. Die meisten Familien aber fahren doch einen Van oder Kleinbus, vorallem in der ersten Zeit.
Ausschlaggebendes Kriterium für uns war: der Kinderwagen muß ohne viel Aufwand reinpassen. Und zwar so, daß auch Susi ihn ohne Probleme alleine in das Auto bekommt. Außerdem müssen drei Kindersitze auf die Rückbank passen (bei den Maxi-Cosis noch kein großes Problem, bei der nächsten Größe wird es schon schwieriger). Damit fielen schon alle Kombis raus, da der Kinderwagen dort auf keinen Fall reinpaßt. Auch die meisten Family-Vans reichten leider nicht.
"Erschwerend" kam hinzu, daß Michael bei Opel arbeitet und seiner Marke treu bleiben wollte. Der Zafira von Opel war leider zu klein, einen größeren Family-Van wie den Sharan hat Opel nicht im Programm, also blieb "nur" der Opel Vivaro (baugleich mit Renault "Traffic" und Nissan "Primastar"). Wir haben den Vivaro gebraucht gekauft und die Entscheidung für das große Auto bis jetzt noch nicht bereut. Der Kinderwagen kann aufgebaut einfach hinten reingestellt werden und es paßt trotzdem noch jede Menge Gepäck hinein. Auch die seitliche Schiebetür ist bei den engen Parkplätzen ein Segen. Natürlich muß man sich erst an ein solch großes Auto gewöhnen, aber da wir beide gerne autofahren, fiel uns die Umstellung recht leicht.
Wir sind der Meinung, daß der Kleinbus für die ersten Jahre die richtige Entscheidung war. Susi kann ohne Probleme alles einladen und alleine zu ihren Eltern fahren und dieses Stück Unabhängigkeit ist uns sehr wichtig.
 

Ein heikles Thema. Die Schwestern und Ärzte der Uni-Klinik und jede Menge anderer Leute waren und sind teilweise noch der Meinung, daß einem bei Drillingen für die erste Zeit eine Haushaltshilfe zusteht. Leider weit gefehlt - und zustehen tut einem schon gar nichts. Wir haben nach langem Hin und Her und einem deftigen Attest für zehn Tage á 4 Stunden eine Haushaltshilfe genehmigt bekommen. Diese mußten wir uns allerdings selber organisieren und nach vielen Stunden erfolgloser Telefonate mit allen möglichen Sozialstationen und sozialen Einrichtungen habe ich aufgegeben. Es waren Sommerferien und kein Personal verfügbar, viele Pflegedienste und Sozialstationen haben zudem diesen Bereich aufgrund der geringen Stundensätze der Krankenkassen aufgegeben. Die Firmen oder Einrichtungen, die diesen Service noch anbieten, haben wesentlich höhere Sätze, so daß wir neben der Selbstbeteiligung auch noch einiges hätten draufzahlen müssen.
Die Stunden, die ich am Telefon verbracht habe und versucht habe einen Haushaltshilfe zu bekommen, standen im keinen Verhältnis zu den genehmigten 10 Tagen. Ich hätte wahrscheinlich noch viel mehr Atteste anbringen müssen, was eigentlich kein Problem gewesen wäre, bei meinem kaputten Rücken, aber man hat einfach keine Zeit von Arzt zu Arzt zu rennen.
Allerdings ist die erste Zeit wirklich nur schwer alleine zu schaffen und ein Schwächeanfall oder Zusammenbruch der Mutter kann die Kassen letztendlich teurer zu stehen kommen. Ich habe zum Glück die beiden Omas, die mir tatkräftig zu Seite stehen, so daß wir letztendlich auch so gut klar kommen.
Auf den Seiten des ABC-Clubs gibt es Erfahrungsberichte über das Thema Haushaltshilfe. Diese sind aber leider alle schon ein paar Jährchen her und treffen heutzutage leider nicht mehr ganz zu, die Kassen sind einfach knausriger geworden.
Ansonsten kann ich nur empfehlen, nehmt jede Hilfe an, die Ihr bekommen könnt. Spannt hilfsbereite Nachbarn und Freunde ein. Sobald jemand sagt, er würde euch helfen, fragt ihn in welcher Form er das machen würde (Spazierengehen, Mittagessen vorbeibringen, Hemden bügeln, mit den Kindern spielen) und macht gleich einen Termin aus. Entweder derjenige springt wieder ab (das aber nicht übelnehmen) oder Ihr habt jemanden der Euch auch wirklich hilft und nicht nur darüber redet.
 

Wir haben recht viele Firmen angeschrieben, ob sie nicht eine Patenschaft übernehmen würden oder uns mit Gratisproben unterstützen würden. Die Ressonanz ist nach wie vor sehr gut. Es gab viele große Pakete mit Produktproben der namhaften Hersteller. Eine Adressliste werden wir hier nicht veröffentlichen, aber geht doch einfach durch die Babyabteilung eines Supermarktes und schon habt ihr viele Ideen. Ein Dankschreiben nach Erhalt eines Paketes sollte natürlich selbstverständlich sein.

Alete übernimmt in Übrigen eine Ernährungs-Patenschaft für Drillinge. Man erhält einiges an Pflegeprodukten, 30 kg Milchpulver und 180 Gläschen. Infos gibt es bei Alete direkt.